Es war irgendwie doch ein spektakuläres Event vor Portsmouth, einem der größten englischen Häfen. Das Auslaufen auf dem schmalen Streifen, der für Sportboote reserviert ist, konnte bei 3-4 Knoten Strömung eine Challenge sein. Doch die Helferboote vom Portsmouth Sailing Club schleppten uns durch, wenns notwendig war. Dann gings weiter, schön mit Abstand zu den riesigen Fähren, die ständig ein- und ausfuhren, bis in unser Regattagebiet hinter der „Submarine-Barriere“ aus dem zweiten Weltkrieg, die man nach einer Stunde Segelzeit nur auf einer Stelle von ca 30m durchfahren konnte.
Phil Warwick ist einer der besten Wettfahrtleiter, die ich je auf Wms erleben durfte. Er sorgte bei großteils schönem, für England warmem Wetter (20-22 Grad), für den reibungslosen Ablauf von 8 Wettfahrten (die 9. fiel aus, weil es am Donnerstag schüttete) bei großteils zwischen 6 und 12 Knoten Wind, aber starker Strömung.
Die Favoriten ließen nichts anbrennen. Lars und Leif Baehr, wieder gecoacht von ihrem Onkel, Tempest-Legende Rolf, gewannen gleich vier der ersten fünf Wettfahrten. Da konnten auch die stark segelnden Schäfer/Trimpl nicht ganz mithalten, obwohl Kicker durch Siege in den letzten beiden WF noch knapp herankam. Die Bronzemedaille war hart umkämpft: Stefan Durach und Christopher Kopp (zweiterer seit kurzem auch ITA-Vizepräsident) setzten sich schließlich knapp gegen die sensationell segelnden Leichtwind-Spezialisten Patrice und Agnes Rouanet (gewannen auch eine Wettfahrt) durch.
Das einzige österreichische Boot im Feld Schumi/Schumann begann zwar stark mit einem 5. Platz am ersten Tag, aber nur um in Folge stark nachzulassen, sodass am Ende nur ein enttäuschender 15. Platz herausschaute. Die englische Flotte, angeführt von 6 Booten vom lokalen Club, gab ein kräftiges Lebenszeichen. Zehn Schiffe waren am Start, eines sogar unter irischer Flagge. Insgeaamr ist es dem rührigen Derek Budden bereits gelungen, 12 Tempest in seinem Club anzusiedeln, darunter auch sehr viele mehr als 40 Jahre alte Schiffe.
Die Abend-Events fanden abwechselnd im Hornet Sailing Club (dort lag die Flotte und es gab ein gemütliches Clubhaus) und im Portmouth Sailing Club auf der anderen Seite des Hafens statt (von dort kamen Wettfahrleitung und Begleitboote).
Erster WM-Titel also bei ihrem zweiten Antreten für die Baehr-Brüder, erste gemeinsame WM-Medaille für Kicker und Gusti, und Christopher Kopp konnte mit einem zweiten Steuermann erneut Edelmetall erringen.
Alle Ergebnisse und Details auf www.portsmouthsc.co.uk/tempest-world-championships/tempest-worlds-results
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