Es war gut für uns, dabei zu sein: 50 jahre nach Olympia in Kiel lud der dortige Yachtclub zum Revival. Drachen, Stare, FD und Tempest folgten der Einladung ins Olympiazentrum Schilksee. Wir schafften es, 34 Boote aus sechs Nationen an den Start zu bringen, darunter 6 Österreicher, auf vier Boote verteilt. Axl Wiesinger trat wieder mit seinem deutschen „Weltmeister“ Christian Rusitschka an in der Hoffnung, den 4. Platz aus dem Vorjahr zu toppen. Um den schönen Wanderpokal der besten österreichischen Mannschaft segelten Schumi/Schumann und Polterauer/Polterauer, und Neo-Staatsmeister Franzi Niederleitner heuerte bei seinem Alterskollegen Niklas Mattsee vom Chiemsee an.
Regatten organisieren können sie in Kiel, die Wettfahrtleitung war topp. Etwas viel deutsche Gründlichkeit war auch im Spiel: Es wurden munter „Strafpunkte“ vergeben, wenn man z. B. das Ein- oder Auschecken an Land vergaß (bei Regatten am Meer üblich, statt einer Liste gab es ein Armband, das man auf ein Terminal legen musste) oder in Eigenregie den Hafen verließ.
Wind und Wetter spielten mit. Bei hochsommerlichen Temperaturen gab es an den ersten beiden Tagen zwei Leichtwind-Wettfahrten, danach bis zu vier Beaufort. Viel Abwechslung bei der Windrichtung: Zuerst Ost, dass Nord, dann Nordost und Südwest. Meist wurde auf Bahn „Juliet“ gesegelt, die schon am offenen Meer lag („Anfahrt“ ca. 45 Minuten). Das Niveau war außerordentlich hoch, auch Top-Teams fanden sich mitunter nicht unter den ersten zehn. Der WM-Titel wurde unter den beiden Favoriten Wieser/Auracher und Bähr/Bähr (die Neffen vom Rolf Otto) ausgemacht, am Ende hatten die Titelverteidiger und Vollprofis die Nase knapp vorne. Die Bronzemedaille ging an Spranger/Kopp, allerdings nur ganz knapp vor Kujan/Babik.
Wiesinger/Rusitschka waren bei Wind erwartet stark, haderten allerdings mit einigen Bojenberührungen an der Luvtonne und fünf Strafpunkten wegen zu spätem Eincheckens. Platz 7 in dem starken Feld ist trotzdem eine starke Leistung. Relativ konstant segelten Schumi/Schumann Plätze zwischen den Ränge 8 und 14, die Streicharithmetik ergab dann den 14. Kleines persönliches Highlight war Platz eins an der Luvtonne der ersten Wettfahrt, der mit der „Double Dutch Sprint Trophy“ belohnt wurde.
Knapp hinter den Kärntnern landeten Mattes/Niederleitner. Andreas und Martin Polterauer lieferten den Kärntnern bis zur 7. Wettfahrt ein spannendes Rennen um die Österreich-Trophy, ehe sie eine Kenterung mit Segelriss zurückwarf.
Für die Tempest-Klasse war es wichtig, im deutschen Mekka des Segelsports präsent zu sein. Wir konnten uns zu Wasser und zu Lande (Stegpartys nach den Wettfahrten!) präsentieren und haben viel Aufmerksamkeit und Interesse gewonnen.